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 Naturheilkunde
Tacheles-Redaktion Offline

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Beiträge: 77

23.10.2007 13:42
Vitamine auch in der Tierheilkunde wichtig Antworten
Die Vitamine
Seit der Entdeckung der Vitamine vor ca. 90 Jahren hat sich ein tiefgreifender Wandel in der Tierhaltung vollzogen. War früher die Fütterung auf Selbsterhaltung der Tiere abgestellte, steht heute die Leistung sowohl der Nutzftiere wie der Hobbytiere, im Vordergrund.
Vitamine sind organische Substanzen, die zur Aufrechterhaltung aller Körperfunktionen (Wachstum, Gesundheit, Fruchtbarkeit, Leistungsfähigkeit) not- wendig sind. Da Vitamine in der Regel nicht vom menschlichen oder tierischen Organismus selbst hergestellt werden können, sondern mit der Nahrung dem Körper zugeführt werden müssen, bezeichnet man sie als essentielle (=lebensnotwendige) Mikronährstoffe. Dabei hat jedes Vitamin seine spezielle Aufgabe, die nicht von einem anderen Vitamin übernommen werden kann. Um einen ungestörten Verlauf aller physiologischen Funktionen aufrecht zu erhalten, müssen alle Vitamine regelmäSig zugeführt werden. Fehlt eine der Komponenten, treten Mangelerscheinungen auf, die bei längerem Andauern auch zum Tode führen können.
Anders als Kohlenhydrat, Eiweiß, Fett und Mineralstoffe, die dem Körper als Nähr- und Aufbaustoffe dienen, üben die Vitamine und Spurenelemente als sogenannte Wirkstoffe wichtige Funktionen bei allen Lebensvorgängen der Tiere aus. Als Bestandteile von Enzymen (Fermenten) treten sie als Vermittler bei den verschiedenen Auf- und Abbauprozessen im Körper auf. Da Vitamine und Spurenelemente selbst nicht verbraucht werden, sondern nur nach einer gewissen Zeit ausgeschieden und erneuert werden, beträgt ihr Bedarf nur wenige Mikrogramm bis Milligramm pro Tag. Spurenelemente und Vitamine haben zwar ähnliche Funktionen, sie sind chemisch jedoch grundverschieden. Spurenelemente sind anorganisch, Vitamine organische Substanzen.
Bis heute kennt man 13 Vitamine und eine Anzahl vitaminähnlicher Verbindungen, deren genaue Funktion bisher noch nicht oder ungenügend nachgewiesen wurde. Daneben gibt es sogenannte "unbekannte Wachstumsfaktoren", z.B. in der Bierhefe, die das Wachstum und die Leistung günstig beeinflussen. Ihre genaue Bedeutung muss noch aufgeklärt werden.
In einer leistungsorientierten Tierhaltung besteht ein erhöhter Vitaminbedarf, der nicht allein durch das gewachsene Futter zu decken ist; sein Vitamingehalt ist zu niedrig und wenig ausgewogen.
Nur durch die zusätzliche Verabreichung von Vitaminen ist die genetisch ausgelegte Leistungsfähigkeit voll auszuschöpfen – in der modernen Nutztier- haltung hat man diesen Zusammenhang längst erkannt.
Die Frage, die sich für Geflügelzüchter stellt, ist, in welcher Menge und zu welchem Zeitpunkt sind Klein- und Hobbytiere auf die Zuführung von Vitaminen angewiesen? Hätten diese Tiere eine ähnliche wirtschaftliche Bedeutung wie das Nutzgeflügel, gäbe es wahrscheinlich eine klare Antwort. Da das nicht der Fall ist, ist man auf Vergleiche mit Nutztieren und auf die Erfahrung erfahrener Züchter angewiesen. Ganz sicher weiss man, dass eine Unterversorgung mit Vitaminen zu Leistungsstörungen, Krankheiten, schlechtem Wachstum, Störungen der Fortpflanzung und Anfälligkeit gegenüber Infektionskrankheiten und Parasitenbefall führt. Eine übermäßige Vitaminversorgung kann ebenfalls zu Störungen des Allgemeinbefindens führen. Welches ist nun die richtige Dosierung? Die Frage zu beantworten, ist Sinn dieses Artikels. Doch bevor über den praktischen Einsatz von Vitaminen gesprochen wird, sollen, zur besseren Einschätzung, die Vitamine und ihre Bedeutung im Einzelnen vorgestellt werden.
Vitamin A
(Retinol, Epithelschutzvitamin, Wachstumsvitamin)
Vitamin A ist in Pflanzen, also auch im Körnerfutter, nicht enthalten. Lediglich seine Vorstufe, das Provitamin A (= B- Carotin), finden wir in allen grünen Pflanzen.
In größeren Mengen kommt Vitamin A dagegen in allen Fischleberölen (z. B. Dorschlebertran) vor. Vitamin A spielt eine wichtige Rolle beim Sehvorgang. Zusammen mit einem Eiweißmolekül bildet es das Sehpurpur Rhodopsin, den Lichtrezeptor für das Sehen bei geringer Lichtintensität. Darüber hinaus hat Vitamin A eine Bedeutung für den Aufbau, Schutz und die Regeneration von Haut und Schleimhäuten, beeinflusst Gesundheit, Wachstum und Fruchtbarkeit und ist mitverantwortlich für die Erhöhung der körperlichen Widerstandskraft gegen Infektionskrankheiten und Parasitenbefall. Schließlich spielt Vitamin A eine Rolle bei der Regulation des Stoffwechsels von Kohlenhydraten, Eiweiß und Fett.
Das B-Carotin (Provitamin A) kann in der Darmwand und in der Leber zum Vitamin A umgewandelt werden. Selbst hat es vermutlich eine Funktion im Fruchtbarkeitsgeschehen (nachgewiesen bei Rindern). Fehlt in der Ernährung das Vitamin A und das B-Carotin, folgen Mangelerscheinungen und Krankheiten wie: verminderte Fresslust, Wachstumshemmung, Gewichtsverlust, krankhafte Haut- und Schleimhautveränderungen, Sehstörungen, verminderte Fruchtbarkeit, erhöhte Anfälligkeit gegenüber Krankheiten und Parasitenbefall usw..
Vitamin D
(D2 D3 antirachitischesVitamin, Cholecalciferol)
Das Vitamin D kommt in verschiedenen Formen vor. Beim Geflügel ist ausschließlich das Vitamin D3, von Interesse, da es hier gegenüber dem D2, eine wesentlich bessere Wirksamkeit besitzt.
Ähnlich dem Vitamin A kommt D3, in höheren Konzentrationen nur in Fischleberölen vor. Im Körnerfutter ist es so gut wie nicht enthalten. Vitamin D3, ist im entscheidenden Maße verantwortlich für die Regulierung des Calcium- und Phosphorstoffwechsels, insbesondere für die Verbesserung der Calciumre- sorption durch die Darmschleimhaut und den Einbau von Calcium und Phosphor in die Knochen. Ebenso reguliert D3, die Calcium- und Phosphoraus- scheidung über die Nieren und verbessert deren Austauschrate.
Vitamin-D-Mangel führt aufgrund der schlechteren Calcium- und Phosphoraufnahme vor allem beim wachsenden Tier zu Rachitis, d. h. Verkalkungshem- mung, mit der Folge von Knochenverkrümmungen, erhöhte Knochenbrüchigkeit, Knochenweiche usw.. Auch beim erwachsenen Tier kann dem Knochen beim D3-Mangel Calcium entzogen werden und zu den beschriebenen Symptomen führen. Bei zu geringer D3- Zufuhr kann der gesamte Calcium und Phosphorstoffwechsel empfindlich gestört werden.
Vitamin E
(Tocopherol, Fruchtbarkeitsvitamin)
Vitamin E kommt in sehr unterschiedlichen Mengen in tierischen und pflanzlichen Futtermitteln vor. In größeren Konzentrationen finden wir es in Getreide- keimlingen und in den meisten Pflanzenölen (z.B. Weizenkeimöl). Aber auch Salat und Spinat enthalten Vitamin E.
Vitamin E kommt ebenfalls in verschiedenen Formen vor. Die für die Tierernährung einzig interessante Verbin-ung ist das d-a-Tocopherol.
Andere Vitamin E-Verbindungen sind nur ungenügend wirksam. Im Getreide liegen 70-90 % des Gesamtvitamin E-Gehaltes als d-a-Tocopherol vor. Allerdings haben die Art der Lagerung wie die Lagerzeit einen erheblichen Einfluß auf den Gehalt des wirksamen Vitamin E.
Eine Vielzahl von Mangelerscheinungen belegen die besondere physiologische Bedeutung dieses Vitamins. Die wichtigsten Eigenschaften von Vitamin E sind die Stabilisierung der ungesättigten Fettsäuren – Verhinderung von deren Oxydation zu toxischen (giftigen) Lipoperoxyden – und der Schutz des sau- erstoffempfindlichen Vitamin A vor seiner oxydativen Zersetzung. Somit trägt Vitamin E zu einer Verbesserung der Vitamin A-Versorgung des Körpers bei. Darüber hinaus stellt Vitamin E einen Schutzfaktor für die Membran der roten Blutkörperchen dar.
Ferner spielt Vitamin E eine wichtige Rolle bei der Erhaltung der Hodenfunktion und der Entwicklung des Embryos. Auch Aufgaben bei der Steuerung des Stoffwechsels müssen dem Vitamin E zugeschrieben werden. Ebenso nimmt es Einfluss auf die Bildung von Hormonen und trägt zur Stimulierung der Antikörperbildung, d. h. zur besseren Resistenz gegenüber Krankheiten bei. Zu den Mangelerscheinungen, die bei einer Vitamin E Unterversorgung auf- treten, gehören: Muskelschäden an Herz- und Skelettmuskulatur, bis hin zur völligen Lähmung, Fruchtbarkeitsstörungen und verringerte Schlupfraten; ebenso Veränderungen am Blutgefäß- und Nervensystem, Leberschäden, Veränderungen des Blutbildes usw.
Vitamin K
(Menadion, Koagulationsvitamin, antihämorrhagisches Vitamin)
Vitamin K kommt in verschiedenen grünen Pflanzen (z.B. Spinat) vor; dagegen sind im Getreide nur unbedeutende Mengen enthalten.
Die wichtigste physiologische Aufgabe des Vitamin K ist die Regulation und Aufrechterhaltung der Prothrombinbildung (Blutgerinnungsfaktor). Fehlt dem Körper Vitamin K, kommt es zur Verringerung des Prothrombingehaltes und damit zu Störungen der Blutgerinnung. Die Folge sind erhöhte Blutungs- neigung und, bereits bei leichteren Verletzungen, starke Blutungen an den verschiedenen Geweben und Organen.
Diskutiert wird ebenfalls eine Beteiligung des Vitamin K am Stoffwechsel. Somit hat Vitamin K-Mangel auch Wachstumsstörungen zur Folge.
Vitamin B-Komplex
(B1, B2, B6, B12, Folsäure, Nicotinsäure- amid, Pantothensäure, Biotin)
Die Vitamine des B-Komplexes bezeichnet man auch als "Stoffwechselvitamine", da sie eine Schlüsselfunktion bei den normalen Vorgängen des Kohlenhydrat-, Fett- und Eiweißstoffwechsels einnehmen. Als Bestandteile von Enzymen (Fermente) haben sie als sogen. Wirkstoffe ausschließlich katalytische Funktionen, d. h., sie spielen eine Vermittlerrolle beim Auf- und Abbau der verschiedenen Stoffwechselprodukte.
Vitamine des B-Komplexes sind "Leistungsvitamine"
Vitamin B1
(Thiamin, Aneurin)
Vitamin B1, ist in allen Getreidekörnern enthalten, ebenso in Gemüsen und Trockenhefen (z. B. Bierhefe). B1, ist an der Regulation des Kohlenhydratstoff- wechsels beteiligt und mitverantwortlich für die normale Funktion von Gehirn, Nerven und Herzmuskel, sowie für die Aufrechterhaltung der normalen Bedingungen für Peristaltik (Darmbewegung), Fettresorption und Enzymaktivität. Darüber hinaus wird dem Vitamin B1 eine Schutzfunktion auf den Magen-Darm-Kanal nachgesagt. Beim Fehlen von Vitamin B, treten Wachstumshemmung und Gewichtsverlust auf, verbunden mit einer Verschlechterung des Allgemeinbefindens. Ferner kommt es zu Störungen des Nervensystems – z.B. Verdrehen des Kopfes bei Tauben – sowie der Hodenentwicklung.
Vitamine B2
(Riboflavin, Lactoflavin)
Vitamin B2 ist zusammengesetzt aus einem Zucker (Ribose) und einer Farbstoffkomponente (Flavinfarbstoff); deshalb der Name Riboflavin. Der Farbstoff- anteil bewirkt die intensive Gelbfärbung des Vitamin B2.
Im Gegensatz zum B1 enthalten z. B. Mais und Getreidekörner nur wenig Vitamin B2, während es in der Bierhefe und allen tierischen Futtermitteln in größeren Mengen vorkommt.
Als Bestandteil sogenannter Flavinenzyme ist Vitamin B2 an der Energieübertragung und -gewinnung im Körper beteiligt. Damit greift es indirekt - wie andere Vitamine des B-Komplexes – in den Eiweiß-, Fett- und Nucleinsäurestoffwechsel ein.
Vitamin B2-Mangel führt zur Verschlechterung der Futterverwertung, der Fresslust und damit zu Wachstumsverzögerungen bis hin zum Wachstumsstill- stand. Starker B2-Mangel hat bei Vögeln Verkrampfung der Zehen, Lähmungen sowie Fortpflanzungsstörungen und Durchfälle zur Folge.
Vitamin B6
(Pyridoxin, Adermin)
Natürlich enthalten ist Vitamin B6 in allen Getreidekörnern, in grünem Gemüse und in der Bierhefe. Vitamin B6 hat eine zentrale Bedeutung für den gesamten Eiweißstoffwechsel. Als Coenzym einer ganzen Reihe von Fermenten ist B6 für die Spaltung bzw. Synthese von Aminosäuren sowie für die Übertragung, den An- und Abbau der verschiedenen chemischen Bestandteile der Eiweißmoleküle unentbehrlich. Bei einer vermehrten Eiweißfütterung entsteht zwangsläufig ein höherer Bedarf an Vitamin B6.
B6 ist außerdem für den Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel und den Stoffwechsel einiger Mineralien von Bedeutung. Starker Vitamin B6-Mangel führt zu Hautveränderungen, Störungen des Nervensystems, Wachstumsverzögerung, Leber- und Herzschädigungen. Aufgrund eines gestörten Eiweißstoffwechsels verringert sich der Muskelzuwachs. Ferner kommt es zur Abnahme der Fruchtbarkeit.
Vitamin B12
(Cyanocobalamin, antianämisches Vitamin)
Vitamin B" ist ausschließlich in Futtermitteln tierischer Herkunft enthalten, d. h., über das Körnerfutter und andere pflanzliche Nahrung können wir Geflügel zum Beispiel kein B12zuführen.
Vitamin B12, greift in eine Vielzahl von Stoffwechselprozessen ein, insbesondere in den Eiweißstoffwechsel und die Synthese der Aminosäuren. Ferner beeinflusst es den Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel. B12 ist Voraussetzung für die normale Blutbildung.
Die Mangelsymptome des B12 ähneln denen des Vitamin B6: Verschlechterung der Futterverwertung, mangelhafter Eiweißansatz, Wachstumsstörungen, Blutarmut, Fruchtbarkeitsstörungen, erhöhte Embryonensterblichkeit sowie Hautentzündungen und Struppigkeit des Gefieders.
Folsäure
(Vitamin BC, Pferoyl-Glutaminsäure)
Folsäure ist in fast allen Futtermitteln enthalten, besonders in Hefen und grünen Gemüsen. Allerdings sind von der natürlich vorkommenden Folsäure nur etwa 20-30% für das Geflügel verwertbar, da sie in gebundener Form vorliegt. Folsäure spielt eine wichtige Rolle bei der Synthese von Aminosäuren und im Nucleinsäurestoffwechsel. Sie steht im engen Zusammenhang mit der Wirkung des B12 und ist wie dieses Vitamin am Aufbau der roten Blutkörperchen und des roten Blutfarbstoffes beteiligt. Folsäure fördert zudem die Antikörperbildung.
Folsäuremangel, der durch eine zu geringe Zufuhr oder durch Resorbtionsstörungen hervorgerufen werden kann, hat zahlreiche Mangelsymptome zur Folge: nachlassender Appetit, Wachstumsstörungen, Durchfälle, struppiges Federkleid, Kreuzschnabelbildung sowie Fruchtbarkeitsstörungen und eine erhöhte Embryonensterblichkeit.
Nicotinsäure/Nicotinamid
(Nicotinsäureamid, Niacin, Vitamin PP)
Reich an Nicotinsäure sind vor allem Bierhefe, grüne Pflanzen und Hülsenfrüchte, aber auch in den meisten anderen pflanzlichen Futtermitteln ist sie in geringer Menge enthalten. Nicotinsäure wird im Körper zu Nicotinamid umgewandelt. Die natürliche Nicotinsäure ist für die meisten Nutztiere – auch für Geflügel – nur zu einem geringen Anteil verwertbar.
Nicotinsäure/Nicotinamid erfüllt eine wichtige Funktion bei der in den Körperzellen stattfindenden Energiegewinnung durch Wasserstoffübertragung. Damit sind sie an allen lebensnotwendigen Stoffwechselreaktionen der Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße beteiligt.
An der Funktionserhaltung der Haut ist Nicotinsäure/-amid ebenso beteiligt, wie an den normalen Funktionen der Verdauungsorgane.
Ein Nicotinsäure-Mangel äulßert sich in Form von Appetitlosigkeit, Wachstumshemmung, Entzündungen der Haut und Schleimhäute, Durchfälle sowie Störungen in der Federbildung und im Fortpflanzungsgeschehen.
Pantothensäure
(Filtratfaktor)
Fast alle Futtermittel enthalten Pantothensäure. Größere Mengen sind in grünen Pflanzen, Bierhefe und Hülsenfrüchten enthalten. Die Verwertbarkeit der natürlichen Pantothensäure ist gut. Als Bestandteil des Coenzym A (CoA) nimmt Pantothensäure eine zentrale Stellung im Stoffwechsel der Kohlenhy- drate, Eiweiße und Fette ein. Das Acetyl-CoA ist Zwischenprodukt beim Abbau der Nährstoffe und Ausgangsprodukt etlicher synthetischer Schritte im Stoffwechsel. Ferner spielt Pantothensäure eine wichtige Rolle bei der Bildung des Acetylcholins, das als Überträgersubstanz für die Weiterleitung der In- formationen an den Nervenenden verantwortlich ist. Schließlich übernimmt sie Aufgaben bei der Entgiftung des Körpers und beim Aufbau des roten Blutfarbstoffes.
Ein Mangel an Pantothensäure führt zur Verschlechterung der Futterverwertung, Fressunlust, VVachstumshemmung, Pigmentverlust und Störungen der Gefiederbildung, krankhafte Veränderungen der Haut und Schleimhäute sowie Beeinträchtigung der Fortpflanzung.
Biotin
(Vitamin H)
Biotin ist in fast allen Futtermitteln enthalten. In einigen Getreidesorten allerdings nur in sehr geringer Menge. Die Verwertbarkeit liegt bei 10-30 %.
An ein Enzym gebunden ist Biotin mit- verantwortlich für die Bildung von Fettsäuren und spielt eine wichtige Rolle bei der Erhaltung der normalen Gluco- sekonzentration im Körper. Indirekt beeinflusst Biotin auch den Eiweißstoffwechsel.
Zahlreiche Symptome sind die Folge eines mehr oder weniger starken Biotin-Mangels: schlechtere Futterverwertung, Wachstumsstörungen, Schädigung des Federkleides, Hautveränderungen, Missbildungen des Schnabels und Störungen im Fortpflanzungsgeschehen.
Cholin
Cholin ist in fast allen Futtermitteln enthalten. In gröi3eren Mengen finden wir es in der Bierhefe und in Ölsämereien. Eine zentrale Stellung nimmt Cholin im Stoffwechsel der Fette ein. Es ist für die Bildung von Lecithin und für den Transport der Fette unentbehrlich. Als Bestandteil des Acetylcholins (Überträ- gerstoff) ist es an der Erregungsübertragung der Nerven beteiligt. Aufßerdem ist Cholin Bestandteil der Knorpelzelle.
Cholin-Mangel führt zu Störungen des Fettstoffwechsels, erhöhter Embryonensterblichkeit, zu Missbildungen des Skeletts und zu Wachstumsstörungen.
Vitamin C
(L-Ascorbinsäure, aniiskorbutisches Vitamin)
Frische Früchte und Gemüse sind reich an Vitamin C. Die meisten Futtermittel enthalten wenig oder kein Vitamin C. Allerdings sind fast alle Tiere befähigt, in ihrem Körper selbst Ascorbinsäure in begrenztem Umfang herzustellen.
Vitamin C ist unentbehrlich für die Bildung von Bindegewebe, Knochen und Knorpel und für die normale Funktion dieses Gewebes. Ferner ist es an ver- schiedenen Stoffwechselreaktionen beteiligt, steht in enger Verbindung mit den Vitaminen B, und E und stimuliert die Abwehrreaktionen des Körpers bei Infektionen und bei Stress.
Vitamin C-Mangel bewirkt Wachstumsverzögerungen, Fruchtbarkeitsstörungen, erhöhte Stressanfälligkeit und Infektionsbereitschaft sowie spontane Blutungen in der Haut und in Gelenken.
Aufgrund der Fähigkeit der meisten Tierarten zur Eigensynthese kommt es nur in extremen Situationen (Hitze, Kälte, Krankheiten, Stress, schlechte Ernährung) zu einem akuten Vitamin C-Mangel.
Weitere Verbindungen mit Vitamineigenschaften
Verschiedene Futtermittel enthalten einen natürlichen Anteil bestimmter Stoffe, denen man Vitamineigenschaften zuschreibt. Dass man sie nicht den Vit- aminen zuordnet, hat zur Ursache, dass ihr Vitamincharakter angezweifelt wird oder aber noch nicht sicher nachgewiesen ist.
Nachfolgend sollen einige dieser Substanzen vorgestellt werden:
Vitamin F
(essentielle Fettsäuren)
Als Vitamin F bezeichnet man einfach oder mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die vom Körper selbst nicht aufgebaut werden können, sondern mit der Nah- rung zugeführt werden müssen (z.B. Linolsäure, Linolensäure und Arachidonsäure). Ein Mangel an essentiellen Fettsäuren hat u. a. Wachstumsstörun- gen und Hautveränderungen zur Folge. Bei einem ausreichenden Angebot an ungesättigten Fettsäuren sollte auch Vitamin E in ausreichender Menge zugeführt werden, da es die Fettsäuren vor ihrer oxydativen Zersetzung schützt.
Orotsäure
Der Orotsäure wird vor allem bei Geflügel ein Wachstumseffekt nachgesagt, ferner eine Leberschutzwirkung. Eine Zufütterung von Orotsäure in Verbindung mit tierischem Eiweiß hat einen positiven Effekt auf die Vitalität und die Fruchtbarkeit.
Inosit
Inosit schützt vor Leberverfettung. Ein Zusatz dieses sechswertigen Alkohols zum Futter der Legehennen dient der Verhinderung des Fettlebersyndroms.
Vitamin T
(Termitin, Torutilin)
Dieses zuerst von Goetsch beschriebene Gemisch aus Hefewirkstoffen und B-Vitaminen wurde ursprünglich aus Termiten isoliert. Ihm wird eine Steige- rung des Wachstums zugeschrieben.
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