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 Gesundheit & Politik
Tacheles-Redaktion Offline

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Beiträge: 77

09.01.2006 22:18
„Göttliches“ g-Strophanthin: Antworten
Zur Herzbehandlung und Infarktverhütung
Von Friedrich Lautemann
Gründer des Viktoria Instituts

„Bezüglich des Strophanthins werde ich Sie leider enttäuschen
müssen, ich nehme nicht an, dass wir diesbezüglich vom
Gemeinsamen Bundesausschuss oder vom (Bundesgesundheits)
Ministerium einen entsprechenden Auftrag bekommen werden. Ein
solcher Auftrag wäre eine Voraussetzung dafür, dass wir uns mit
diesem Medikament eingehend beschäftigen können“.
Prof. Dr. med P. T. Sawicki, Leiter des Instituts für Qualität
und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (QWiG) in seinem
Schreiben vom 03. 6. 2005 an den Verfasser dieses Artikels.

Heilen verboten, töten erlaubt: Unter diesem Motto laufen seit Jahr und Tag unzählbare Tragödien von vermeidbaren Herz-Kreislauf-Todesfällen und schweren Herzerkrankun-gen. Der Grund: Die Unterdrückung des den Infarkt verhindernden Herzschutzmittels
g-Strophanthin durch die Kardiologie und sonstige Schulmedizin im stillschweigenden Einvernehmen mit der Pharmaindustrie und dem Bundesgesundheitsministerium. Dabei nehmen die Herz-Kreislauf-Erkrankungen weltweit epidemieartig zu. „Es führt kein Weg daran vorbei, eine weltweite Entlastung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, den
häufigsten chronischen Krankheiten, in die Wege zu leiten,“ so der Präsident der World Heart Federation Dr. Valentin Fuster.
„Regierungen können es sich einfach nicht mehr leisten, noch länger zu warten. Die feh-lende weltweite Anerkennung dieses Sachverhalts wird die Investitionsbereitschaft in
Forschungsprojekte, Programme und Maßnahmen lähmen, welche helfen sollen, kardio-vaskuläre Erkrankungen vorzubeugen. Andernfalls werden bereits angeschlagene
Gesundheitsbudgets weiter belastet, sich entwickelnde Volkswirtschaften beeinträchtigt und Millionen müssen unnötigerweise vorzeitig sterben. Regierungen müssen
einfach die globale Bedrohung durch Herz-Kreislauf- Erkrankungen anerkennen, die ge-sundheitsbezogenen Millennium-Entwicklungsziele um chronische Krankheiten
wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen erweitern und jetzt endlich konkret handeln.“
„Die Prävention und Eindämmung von Herz-Kreislauf- Erkrankungen wird teilweise durch falsche Vorstellungen von diesen Krankheiten behindert. Noch heute hält sich
hartnäckig der Glaube, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen nur Alte, Reiche und weiße Männer betreffen. Die Realität sieht jedoch anders aus: Herz-Kreislauf-Erkrankungen
fordern Todesopfer in allen gesellschaftlichen Schichten, Rassen und Nationalitäten – und vor allem in Entwicklungsländern auch Menschen in jungen und produktiven Jahren“, so Dr. Sidney Smith, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der World Heart
Federation. „Herz-Kreislauf-Erkrankungen kennen keine Grenzen. Jedes Jahr fordern sie mehrere Millionen Menschenleben, und das Tragische daran ist, dass Herz Kreislauf-Erkrankungen weitgehend verhindert werden könnten.”
Angesichts dieses Massensterbens ist die Unterdrückung von g-Strophanthin der größte Gesundheitsskandal aller Zeiten – und das größte Verbrechen, das jemals von der
Öffentlichkeit unbemerkt stattfand.
Cui bono? Wem nutzt es?
Für Infarktpatienten und Infarktgefährdete, an Gesundheitsfragen Interessierte mag es sich verwunderlich anhören: Die medizinische Wissenschaft kennt einen Stoff, mit dem sich Herznekroseerkrankungen (Nekrose: lokaler Gewebetode in einem Organ als schwerste Folge eines Sauerstoffmangels oder anderen örtlichen Stoffwechselstörungen) statistisch in hohem Maß durch orale Einnahme eines fast völlig nebenwirkungsfreien
Medikaments verhindern lassen. Das Wirkmittel heißt Strophanthin, das Medikament Strodival mr und ist wie Digitalis ein Herzglykosid, wenn auch eines mit anderer,
nämlich vor Infarkt und Schlaganfall schützender und die Herzleistung und Gehirndurch-blutung verbessernder Wirkung: es wird sowohl die Kontraktilität des Herzmuskels, als auch die Hirndurchblutung unabhängig von der verbesserten Herzmuskelleistung opti-miert. Das ergibt sich aus einer Studie der Neurologischen Universitätsklinik Wien aus dem Jahre 1978. Die Studie kann gegen Briefmarken im Wert von 5,50 € unter
info@viktoria-institut.net angefordert werden.
Die Wirkung von Digitalis ist dagegen unbestimmt; das Herzglykosid wirkt sich nach der Wiener Studie weder auf die Verbesserung der Kontraktilität des beschädigten Herzmus-kels noch auf die Verbesserung der Hirndurchblutung aus, auch nicht auf die ischämi-scher (schlecht durchbluteter) Areale. Im Gegensatz zu Strophanthin ist Digitalis aller-dings hochtoxisch. Im Gegensatz zum nebenwirkungsreichen und unbestimmten
Nutzen von Digitalis wird Strophanthin von der Schulmedizin so gut wie nicht mehr einge-setzt. Der Autor von „Herz-Kreislauf-Erkrankungen endlich im Griff“ und Arzt Hans Kae-gelmann, Ehrenpräsident der Internationalen Gesellschaft für interdisziplinäre Wissen-schaften schreibt über den Unterschied von Digitalis und Strophanthin: „Als der jetzige Leiter des Bundesverbandes der deutschen Pharmazeutischen Industrie, damals Schatzmeister, Dr. Bernd Wegener, durch Kauf der Firma Herbert für seine Firma B.R.A.H.M.S. Strodival übernommen hatte, besuchte er mich, um sich über Strophanthin zu informieren. Er versprach damals, für die Zulassung von Strodival mr sorgen zu wol-len, schied dann jedoch aus der Firma Herbert aus. Sein Interesse an Strophanthin er-losch sofort …Strophanthin hat nicht nur die von Ihnen genannten Nebenwirkungen von Digitalis nicht, auch andere Hauptwirkungen nicht: Digitalis lähmt die diastolische (die
erschlaffte Bewegungsphase des Herzmuskels) Erschlaffungsfähigkeit, wodurch Kontrak-tion und Blutausstoß erhöht werden, bis zum Herzmuskelkontraktionstod. Strophanthin vermindert dagegen die Herzmuskelübersäuerung und steigert die Gesamtherzleistung ohne differente Wirkung auf die Herzphasen. Im Gegensatz zu Digitalis besteht für
Strophanthin eine erhebliche Differenz in der Wirkung je nach Darreichungsform:
Intravenös: bei Herzinsuffizienz. Oral: therapeutisch bei geringerer Herzleistungsminde-rung. Prophylaktisch (vorbeugend): gegen Angina pectoris und Herzinfarkt.
Perlingual (durch die intakte Zungenschleimhaut hindurch): gegen die Entwicklung auf Herzinfarkt, nekrotisierende (absterbende) Herzmuskelpartien werden vor der Zerstörung bewahrt bzw. rückgängig gemacht, also geheilt. Die erheblichen Unterschiede zwischen den beiden Herzglykosidhauptgruppen wurden unter amerikanischem Einfluss, von der Pharmaindustrie gesteuert, vergessen …Ebenso ist bis heute die im 17. Jahrhundert von Richard Lower gemachte Entdeckung in Vergessenheit geraten, dass die Herzkranzarte-rien untereinander Anastomososen (Verbindungen zweier Hohlorganlichtungen bzw. zweier Nerven) bilden, so dass jede der beiden Koronararterien das ganze Herz durchblu-ten kann, weswegen Behinderungen in einer Kranzarterie keine Durchblutungsstörungen und Nekrosen (lokaler Gewebetod) im Herzen auslösen kann. Dazu müssen schon er-hebliche Behinderungen in beiden Koronararterien auftreten. Heute gilt immer noch die
durch Cohnheim infolge falscher Injektionstechnik provozierte Lehre, dass die Koronarar-terien Endarterien seien, obwohl dies im vorigen Jahrhundert von Baroldi über jeden be-rechtigten Zweifel erhaben erneut mit optimaler Injektions- und Mazerationstechnik (Er-weichung von Gewebe durch längeren Kontakt mit Flüssigkeit) widerlegt worden ist.“
Soweit das Zitat von Hans Kaegelmann aus seinem Schreiben vom 29. 4. 2005 an den Verfasser dieses Artikels.
Strophanthin haben Pharmaindustrie und Schulmedizin gezielt zu einem Außenseiterda-sein in einer Gesellschaft verurteilt, in der Millionen Menschen an Herzinsuffizienz leiden und vom Herztod bedroht sind. Die European Society of Cardiology (ESC) ist schockiert
über die Unkenntnis der europäischen Bevölkerung bezüglich einer der häufigsten Er-krankungen. Vom chronischen Herzversagen hatten nach einer im European Heart Jour-nal (2005; doi: 1093/eurheartj/ehi447) veröffentlichten Umfrage zwar die meisten Men-schen schon einmal gehört, und viele hatten auch Bekannte oder Verwandte mit dieser Erkrankung. Doch die Symptome konnte kaum einer richtig benennen. An einer chroni-schen Herzinsuffizienz leiden nach Schätzung der ESC 14 Millionen Europäer, und das
Lebenszeitrisiko der Bevölkerung beträgt etwa 20 Prozent, denn die Herzinsuffizienz ist die Folge vieler anderer prävalenter (häufiger vorkommender Erkrankungen) von der
Hypertonie (Bluthochdruck) bis zur koronaren Herzkrankheit. Man sollte annehmen, dass die Bevölkerung mit dem Krankheitsbild vertraut ist, ähnlich wie die meisten Menschen die Symptome eines Schlaganfalls oder eines Herzinfarktes benennen können.Beim chronischen Herzversagen ist dies aber nicht so, wie die Auswertung der “Study of Heart failure Awareness and Perception in Europe” (SHAPE) durch Willem Remme vom
Cardiovascular Research Institute in Rhoon in den Niederlanden ergab. Befragt wurden fast achttausend Erwachsene aus neun Ländern, darunter auch Deutsche. Drei Prozent der Befragten waren in der Lage, die richtigen Symptome eines chronischen Herz-versagens aus einer vorgegebenen Liste auszuwählen, während die Hälfte der Befragten die Zeichen einer transitorischen ischämischen (vorübergehender Durchblutungsstörun-gen) Attacke und ein Drittel die Beschwerden einer Angina Pectoris (Herzanfall mit star-ken Schmerzen und Angst- und Erstickungsgefühlen, oft als Vorboten eines Herzinfarkts)
kannte. Aus diesem Heer von Herzkranken geht in Deutschland ein Großteil dieser jähr-lich sage und schreibe fast 300.000 Herzinfarktfälle hervor, von denen ein Drittel der
Betroffenen sofort oder auf dem Weg ins Krankenhaus sterben, der Rest geht in die klini-sche und ambulante Behandlung der Schulmedizin: Eine sich ständig vermehrende, sta-bile Nachfrage nach ärztlichen Leistungen, pharmazeutischen Präparaten und Bestat-tungsleistungen. Anstatt diese massenhaft auftretenden Herzerkrankungen durch den kunstgerechten Einsatz von Strophanthin zu verhindern oder doch zumindest drastisch
zu reduzieren, werden über Jahrzehnte gesammelte therapeutische Erfahrungen mit die-sem Herzschutzmittel an ungezählten Herzpatienten in deutschen Kliniken und Arztpra-xen mit falschen Argumenten beiseite geschoben. Auf eine Intervention des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (QWIG) ist derzeit nicht zu hoffen, wie der Leiter, Professor Dr. Sawicki, dem Verfasser brieflich mitgeteilt hat. Begründung: Dazu bedürfe es eines Auftrags des Bundesgesundheitsministeriums oder des Gemein-samen Bundesausschusses. Die wiederholt angeschriebene und informierte derzeitige
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hat nicht reagiert. Der Sachverhalt inte-ressiert sie nicht. In diesem Gesundheitsinfo wird ein chronologischer Abriss
der wechselvollen Geschichte des Hormons Strophanthin gegeben, das den unerreichten breiten therapeutischen: das Herz schützenden Nutzen dieses Wirkmittels und das
für seine Anwendung Wesentliche darstellt. Die Hauptinformationsquelle ist das Sach-buch des Internisten, Herz- und Strophanthin-Spezialisten Hans Kaegelmann:
„Herz-Kreislauf-Krankheiten endlich im Griff“. Erstmals wird in Deutschland aus der Wie-ner Studie des Hirnkreislauflaboratoriums der Neurologischen Universitätsklinik
Wien aus dem Jahr 1978 zitiert, die verschiedene Medikamente – unter anderem Digitalis und Strophanthin mit dem Wirkstoff Ouabain/Strophanthin – auf ihre Wirkung der Hirn-durchblutung und anderes an 410 Probanden untersucht hat. Hier die atemberaubende Geschichte eines der segensreichsten Medikamente in der kardiologischen Krankenbe-handlung und ihre fast vollständige Ausschaltung in der heutigen Kardiologie:

1859 erkrankte der Engländer Dr. Kirk, Konsul von Sansibar, auf einer seiner Reisen ins Sambesigebiet an einer Tropeninfektion. Er klagte über beklemmende, stechende Schmerzen in der Herzgegend. Dr. Kirk hatte in sein Reisegepäck Samen der Liane Strophanthus gratus gesammelt. Er hatte erfahren, dass die dortigen Eingeborenen aus diesen Samen ein Pfeilgift herstellten. Die eingesammelten Strophanthussamen verunrei-nigten seine Zahnbürste, die er wie die Samen in seinem Reisegepäck mit sich trug. Beim Zähneputzen verschwanden wie durch ein Wunder seine Herzbeschwerden. Mit diesem
Urdoppelblindversuch beginnt die Geschichte eines der segensreichsten Arzneimittel, das der Menschheit zufällig in die Hände fiel: Dr. Kirk brachte den Strophantussamen nach England. Konsul Kirk berichtete über seine Erfahrung, die er während seiner Reise ins Sambesigebiet beim Zähneputzen gemacht hatte: Sie deutete auf eine verblüffende Arz-neiwirksamkeit.

1862 erfolgten pharmakologische Versuche mit Strophanthin durch den Edinburgher Arzt Thomas Fraser. Er stellte einen alkoholischen Auszug des Strophantussamens her und
erprobte sein Produkt 16 Jahre klinisch.

1865 wurde Strophanthin in zunehmend großem Umfang in der von Dr. Fraser entwickel-ten und klinisch an seinen Herzpatienten erprobten Form als Arznei verwendet, nicht
nur in England, aber dort besonders. Fortan gehörte das peroral (über den Mund) ange-wendete Strophanthin im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert zu den
umfangreichsten Anwendungen von Medikamenten.

1893 wurde Strophanthin als Tinctura Strophanti, dem alkoholischen Auszug des Strophanthussamens, in das Deutsche Arzneibuch offiziell aufgenommen. Seitdem wird
Strophanthin vorrangig im deutschsprachigen Raum angewendet und durch die renom-miertesten Kliniker ihrer Zeit gerühmt:

1893, im selber Jahr der Registrierung des Medikaments im Deutschen Arzneibuch, er-klärte der Wiener Universitätskliniker Brestowski orales Strophanthin als dem Herzglyko-sid Digitals (Glykoside sind pflanzliche, in Zucker spaltbare Verbindungen) überlegen. Digitalis hat heute Strophanthin fast vollkommen verdrängt: zu Unrecht, wie man sehen wird.

1901 gaben die deutschen Universitätskliniker Ludolf von Krehl und Jürgensen im Hand-buch der Inneren Medizin aufgrund ihrer klinischen Erfahrungen eine ähnliche
Beurteilung ab wie ihr Wiener Kollege Brestowski. Der Heidelberger Arzt von Krehl galt damals als bedeutendster deutscher Herzspezialist. Er rühmte die „vorzügliche Eignung“ oralen Strophanthins sowohl bei Herzinsuffizienz (Herzschwäche) als auch „in all den zahlreichen Fällen von Myokarderkrankungen (Myokard ist der Herzmuskel
mitsamt eines bestimmten Teiles der Herzwandschicht), in denen keine Herzschwäche, aber doch Behandlungsbedürftigkeit bestehe. „In der Regel“, so der Herzspezialist, ergä-ben sich „ausgezeichnete Erfolge“ des „ganz vortrefflichen Strophanthins“.Jürgensen be-zeichnete orales Strophanthin gar als „einzigartig“ unter den Herzmitteln, da es längere Zeit hindurch genommen werden könne und die „ernsthaften Vergiftungserscheinungen“ des Digitalis nicht auslöse.

1902 lobte der Erlanger Universitätskliniker Adolf Strümpell die Tinctura Strophanti im Gegensatz zu Digitalis als von „entschieden günstiger Wirkung“ bei folgenden Diagnosen: Lungenödem, akute Herzinsuffizienz infolge Infektionskrankheiten wie Pneumonie (Ent-zündung der Lunge), Grippe, Scharlach, Typhus, akuter Herzinfarkt, Stenokardien (Angi-na pectoris-Anfälle: oft ein Durchgangstadium einer bedrohlichen koronaren Herzerkran-kung, die unbehandelt zum Tod führt, auch Herzbräune genannt) und stauungslosen
Doppelinsuffizienzen (globale Herzleistungsschwäche: sowohl die linke als auch die rech-te Herzhälfte arbeiten mit verminderter Pumpkraft). Strümpell dosierte 3 mg täglich oder 2 mg stündlich Tct. (Tinctura) Strophanti. Rechtsherzinsuffizienzen behandelte er mit Strophanthin-Digitalis-Mischtherapie.

1907 rühmte von Krehl die Überlegenheit der Strophanthintinktur, wenn über einen länge-ren Zeitraum medikamentöse Behandlung erforderlich sei, und Digitalis „unter allen Um-ständen“ schon nach wenigen Tagen ausgesetzt werden müsse.

Bis 1905 bildeten die Linksmyokardschäden, die nicht hydropisch dekompensierten (also ohne die Symptomatik der Wasseransammlung verlaufen), das hauptsächliche therapeu-tische Anwendungsfeld für die Strophanthintinktur. Für die zu hydropischer Dekompensa-tion tendierenden Rechtsherzinsuffizienzen wurden beide Herzglykoside - Digitalis und Strophanthin - angewendet.

1902 wandte der Essener Praktiker Mendel als erster Strophanthin auch intravenös an. Der Arzt Albert Fränkel übernahm diese intravenöse Applikationsform (Verabfolgen
durch die Nadel) und führte sie 1906 in Krehls Klinik erfolgreich vor. Die intravenöse
Applikationsform ermöglichte es, größere Mengen des Wirkstoffes an das Herz heranzu-bringen. Es erwies sich, dass die therapeutische Breite des intravenös
dargereichten Strophanthins sehr gering ist: sie liegt zwischen 0,1 und 0,5 mg.
Höhere intravenös applizierte Dosen von Strophanthin führten in den USA zu Todesfällen. Das vor allem im deutschsprachigen europäischen Raum bewährte und erfolgreich ein-gesetzte Herzmittel setzte sich aus diesem Grund in den Vereinigten Staaten von Ameri-ka nicht durch. In Deutschland dagegen wurde es dagegen zu dem am meisten
intravenös verabreichten Medikament. Todesfälle infolge von ärztlichen Behandlungsfeh-lern gab es nicht. Strophanthin bewährte sich auch, wenn es dem Herzpatienten intrave-nös gegeben wurde. Während die intravenöse Strophanthintherapie in Deutschland ihren Siegeszug antrat, geriet die perorale Therapie in Verruf: Zu unrecht hieß es plötzlich,
Strophanthin durch den Mund eingenommen werde vom Darm nicht resorbiert, gelange also nicht in die Blutbahn und so nicht in das Herz, seinen Bestimmungsort. „Rückwir-kend“ – so Kaegelmann in seinem außergewöhnlich informativen Sachbuch über die Herz-Kreislauf- Erkrankungen (es ist kein Strophanthinbuch wie das von
Rolf-Jürgen Petry „Der mögliche Sieg über den Herzinfarkt“) – „ist es schwer verständlich, wie in kurzer Zeit ein derart gravierender Verlust längst wissenschaftlich bekannter und geläufiger Tatsachen möglich wurde. Eine derartige Kuriosität wirft auf den in der medizi-nischen Wissenschaft herrschenden Verstand und auf die in ihr geltende Verantwortung ein ungünstiges Licht.“ So einfach wie man Licht ausdreht war es eines Tages
möglich, das segenreichste Herzmedikament seiner Bedeutung zu berauben. Die Motive der Agiteure waren nicht besonders ehrenvoll. Millionen von Herzpatienten, die keiner fragte, hatten das Nachsehen. Viele von ihnen bezahlten den höchsten Preis: den ihres Lebens. Viele werden diesen Preis noch bezahlen, wenn es nicht gelingt, Strophanthin den ihm zukommenden Platz in der Herztherapie zurückzugeben.

1914 wies Johannessohn einwandfrei nach, dass Strophanthin nicht im Magen-Darm-Kanal zerstört oder seiner Wirkung beraubt wird, weder durch Säuren noch durch Alkalien in natürlich vorkommenden Konzentrationen, auch nicht durch Enzyme (Fermente als Ka-talysatoren für die biochemischen Vorgänge) und auch nicht durch sonst Etwas.

1928 verhalf Edens, damals renommiertester deutscher Herzspezialist, der intravenösen Strophanthinbehandlung zum Durchbruch. Strophanthin wurde zu dem Arzneimittel, mit-tels dessen die Ärzte in Deutschland die intravenöse Injektion erlernten. Edens verwandte Strophanthin intravenös und rektal (durch den After), und zwar sowohl für Links- wie für Rechtsherzinsuffizienzen. In der Folgezeit setzten sich die führenden deutschen
Herzkliniker, darunter Siebeck und Volhard, für Strophanthin als das Digitalis überlegene Herzglykosid ein, und zwar nachdrücklich. Aschbrenner bezeichnete Edens trophanthin-behandlung als „Großtat der Inneren Medizin, vergleichbar der Insulinentdeckung“.
Mehr als die Linksherz- wurden die Rechtsherzinsuffizienzen behandelt, und zwar mit ei-ner durchschnittlichen Dosis von 0,25 mg. Edens verwendete auch kleinere intravenöse Dosen, etwa 0,0625 mg (1/6 Milligramm) mit protektiv (schützender) antistenokardischer Wirkung, mit zusätzlich positiv inotroper, also positiver Wirkung auf die Kontraktilität des Herzmuskels, anders als es bei Betablockern, Barbituraten und Morphinen der Fall ist.

1936 wies H. H. Meyer nach, dass bei Einnahme von Strophanthin keine Spuren des Herzmittels in den Fäzes (Stuhlgang) zu finden sind: mithin keine Verdachtsmomente
dafür, die den Standpunkt rechtfertigen würden, Strophanthin werde durch den Darm nicht resorbiert.

1937 fand Gollwitzer heraus, dass Strophanthin den Sauerstoffverbrauch des Herzens steigert.

1941 behandelte Kroetz stark ödematöse Rechtsherzinsuffizienzkranke (ödematös = in Form eines Ödems: massive Ansammlung nicht gerinnender Flüssigkeit z. B. in den unte-ren Beinen oder der Lunge) mit stark erhöhtem Strophanthinbedarf parenteral (über den Darm) mit stark unterdosierter Strophanthinmenge unvorteilhaft mit Zäpfchen. Trotz die-ser schlecht gewählten Verabfolgungsweise waren seine Behandlungserfolge 15 mal
höher als ohne Strophanthingaben und nur halb so niedrig wie mit üblicher intravenöser Strophanthinbehandlung.

1942 ermittelte Gremels eine Sauerstofffsparwirkung durch Strophanthin.

1943 betonte Sarre, Schüler und Kliniknachfolger Volhards, den grundsätzlichen Wirkun-terschied zwischen Strophanthin und Digitalis. Da perorales (durch den Mund verabreich-tes) Strophanthin im Gegensatz zum intravenös applizierten vorzüglich nur auf Linksherz-insuffizienzen wirkt, nicht aber ausreichend auf hydropisch dekompensierende Rechts-herzinsuffizienzen (also mit der Symptomatik der Wasseransammlung im Gewebe verlau-fen), entstand kurioserweise das wissenschaftliche Märchen, orales Strophanthin sei wir-kungslos. Man schloss in interessierten Kreisen messerscharf, dass nicht sein
kann, was nicht sein darf: ein nicht sehr seltenes Phänomen.

1943 erklärte Edens in der nun schon 3. Auflage seiner Digitalis-Fibel, dass die Zeit kom-men werde, in der man die Unterlassung der Strophanthinbehandlung als Kunstfehler verurteilen werde.

1944 starb Edens. 1945 endete bekanntlich die globale Katastrophe des Zweiten Welt-kriegs. Am deutschen Wesen, auch nicht am deutschen Gesundheitswesen, sollte nun nach dem Willen der Sieger- und Besatzungsmächte niemand mehr genesen. Unter ame-rikanischem Einfluss ging die Anwendung und damit auch das Wissen um ihren therapeu-tischen Nutzen für Herzkranke nach und nach verloren, obwohl einige Kliniken weiterhin Strophanthin intravenös in großem Umfang, sogar vorbeugend als Infarktprophylaxe,
anwendeten.

1947 setzte der Stuttgarter Internist Berthold Kern die Erforschung von Strophanthin und seiner Anwendungsmöglichkeiten fort und hob die medizinischen Erkenntnisse weit über das zuvor Erreichte hinaus.

1948 schlug Kern die perlinguale Anwendung (durch die intakte Zungenschleimhaut hin-durch) von Strophanthin vor.

1949 folgte die Pharmafirma Boehringer Kerns Vorschlag und gab Strophoral in Tablet-tenform heraus. Strophoral wurde umfangreich verordnet und verwendet. Im selben Jahr gab Boehringer die von Kern verfasste Broschüre „Die Linksinsuffizienz“ heraus. Darin wird der Leser über die Besonderheiten und über die Erfolge mit Strophoral informiert.

1951 publizierte Kern über die orale Strophanthin- Behandlung in Buchform. Boehringer Mannheim gab eine Studienreihe „Für und wider die orale Strophanthin- Therapie“ her-aus. In ihr kamen namhafte Kliniker zu Wort.

1954 bestätigte Professor Max Halhuber als erster Universitätskliniker der Nachkriegszeit die positive gute Wirkung von Strophoralin einem Aufsatz in der Zeitschrift „Medizinische Klinik“.

1955 traten in den USA Todesfälle infolge von ärztlichen Behandlungsfehlern in Form überdosierter intravenöser Injektionen von 1 mg Strophanthin auf.Die Folge dieser in der Öffentlichkeit falsch dargestellten und in Sensationsmanier aufgebauschten
Todesfälle war eine generelle Abwendung von Strophanthin und die Beschränkung auf Digitalis. Dass die bedauerlichen Todesfälle die direkte Folge ärztlichen Versagens war wurde in der Pressekampagne unterschlagen. Strophanthin wurde zugunsten von
Digitalis und anderen Therapeutika in Amerika aus dem Feld geschossen. Eine Kampag-ne gegen Strophanthin sollte bald auch in Deutschland gestartet werden. Dahinter ver-borgen: Pharmainteressen und die Verteidigung wissenschaftlicher Irrtümer von Medizi-nern, die davon beseelt waren, nur die Meinungsgegner irrten.

1969 formierte sich die Front der Schulkardiologie gegen Strophanthin, als Kern in sei-nem Buch „Der Myokardinfarkt“ das seit 1776 bestehende Modell über die Ursache des Herzinfarktgeschehens durch eine neue Theorie ersetzen wollte: Nicht Arteriosklerose
(Arterienverkalkung mit Veränderungen der Gefäßwand, die durch arteriosklerotische Plaques die Verengung der Gefäßlichtung zur Folge haben) führe zur Blutstromunterbre-chung in den Herzkranzgefäßen oder anderswo in einer Koronararterie durch Thrombus oder Embolie und damit infolge Sauerstoffmangels zur Entstehung von Nekrosen (Unter-gang von Herzmuskelgewebe als Folge einer örtlichen Stoffwechselstörung). Vielmehr
sei der Verschluss der Herzkranzarterien durch eine Thrombose Folge des Herzinfarkts und der Herznekrosen und nicht seine Ursache: Nirgends gebe es Endarterien im
Herzmuskel. Seine Ernährung und Sauerstoffversorgung erfolge aus dem Netz, ungestört selbst bei einem Verschluss der einen oder anderen Netzmasche. Ursache des Abster-bens von Herzmuskelgewebe sei vielmehr eine Übersäuerung des Herzmuskels, die zur Nekrotisierung von Herzmuskelgewebe (Absterben von Herzmuskelgewebe), zur
Herzschwäche oder plötzlichen Herztod führe. Die Herztode so genannter Extremsportler sprechen für diese Theorie: Sie haben saubere Gefäße, sind aber chronisch übersäuert.
Diese Myokardkrankheiten lassen sich durch Strophanthingaben größtenteils verhindern beziehungsweise erfolgreich behandeln. Dadurch werde dem Infarkt, auch
dem Reinfarkt, nach bereits erlittenem Infarkt vorgebeugt und Herznekrosen verhindert.

1970 legte Dr. Berthold Kern eine Statistik aus seiner eigenen Praxis über 15.000 mit Strophanthin behandelten Fälle vor, von denen keiner einen Reinfarkt erlitt. Mit zwei Vor-trägen zum Thema Infarktverhütung durch Strophanthin im Deutschlandfunk forderte Kern die Schulkardiologen mächtig heraus. Wissenschaftslehre und Praxis hatten einen gro-ßen Konflikt. Die Absage der Rebellen an die 200 Jahre alte Überzeugung der gesamten
Schulmedizin, die Koronarthrombose löse den Herzinfarkt und dieser den Tod von Herz-muskelgewebe aus, gepaart mit dem Konzept einer oralen Strophanthin-Therapie mit der
Verheißung, mit dieser auch noch Herzinfarkte und andere Herzkrankheiten verhindern und erfolgreich und sehr einfach: auch preiswert, nämlich ambulant - behandeln zu
können, dies alles war zuviel, um von der orthodoxen Kardiologie akzeptiert zu werden.

1971 luden die Verfechter der orthodoxen Koronartheorie Dr. Kern und weitere Kardiolo-gen aus den Reihen der neu gegründeten Gesellschaft für Infarktbekämpfung zu einem
wissenschaftlichen Disput ein. Am 19. November 1971 trafen sich die deutschen Herz-spezialisten im Heidelberger Höhenrestaurant „Molkenkur“. Aus dem Treffen
von Berufskollegen wurde kein fruchtbarer wissenschaftlich ernst zu nehmender Disput unter der Fragestellung: Können wir – die Eliten – mit den neuen Erkenntnissen Kerns etwas für die Gesundheit unserer Bevölkerung tun? Aus dem Treffen wurde in den Wor-ten Kaegelmanns „eine Strafaktion“ der konservativen Kardiologen „nach dem Schema mittelalterlicher Inquisition“. Sie fühlten sich in ihren Interessen bedroht und ihrer Ehre verletzt. Denn mit Kerns Kernsatz, dass orales Strophanthin den Herzinfarkt, Killer Num-mer 1 unter den Volkskrankheiten, sicher verhüte, sahen sie einen ungeheuerlichen Vor-wurf: Sie behandelten ihre Patienten falsch, weil sie ihnen Strophanthin vorenthielten. Fortan ging es nicht mehr um medizinischen Fortschritt in der Behandlung von Herzkran-ken durch Strophanthin und die allgemeine Nutzbarmachung in Jahrzehnten entstande-nen Wissens durch den größten Lehrmeister: die Erfahrung durch Beobachtung. Es ging
darum, dass die Ärzte in aller Welt den von Dr. Berthold Kern aus kollegialer Rücksicht-nahme nie ausgesprochenen Vorwurf der bewussten Falschbehandlung nicht auf sich sitzen lassen wollten. Die Schulmedizin begann eine Kampagne, die sie auf ihren
eigenen und von der Pharmaindustrie abgeleiteten öffentlichen Einfluss stützten. Die An-regung von Prof.Ulrich Gottstein, Frankfurt, an die Kontrahenten, man solle die Streitfra-gen mit wissenschaftlichen Methoden klären, wurde „nach allem, was an Behauptungen und Beleidigungen durch die Massenmedien gegangen sei“, ausgeschlagen und nach den Worten von Prof. Gotthard Schettler, Heidelberg, als Zumutung angesehen. Strophanthin wurde mit falschen Argumenten in Verruf gebracht. Sie sitzen in den Köpfen der meisten Kardiologen fest, darunter das immer wieder nachgeplapperte, oral verab-reichtes Strophanthin werde nicht ausreichend resorbiert, um als Herzglycosid zu
wirken. Boehringer Mannheim stellte die Produktion von Strophoral ein. Die Gesundheits-politik schaute nicht hin, welchen Segen – auch für die Gesellschaft durch Entlastung der Sozialkassen – die kunstgerechte Anwendung von Strophanthin für ein unüberschauba-res Heer von Betroffenen jetzt und in der Zukunft entfalten könnte. Die Gleichgültigkeit der Politiker ist schon verächtlich, die sie bisher gegenüber den Menschen und dem Ge-meinwohl an den Tag legt. Zum Glück gilt: Wer und was heilt, hat Recht, auch wenn
dies in der Praxis des deutschen Gesundheitswesens in Vergessenheit geraten ist und immer wieder zu geraten droht. Zum Glück gilt: Die Wahrheit hat sich noch immer
durchgesetzt, wie viel Umwege sie auch gehen muss. Zurück zur Chronologie:

1972/73 veröffentlichen Manfred von Ardenne und H. G. Lippmann in den Cardiologi-schen Bulletins einen Aufsatz über den Beginn der Schutzwirkung bei oraler Applikation:
Perlinguale Gaben von Strophanthin wiesen eine sehr hohe Resorption auf und seien daher zur Infarktprophylaxe und Schnelltherapie von Myokardinfarkten in Notsituationen
vor der Möglichkeit der Realisierung ärztlicher Hilfe geeignet. „Aus den wieder gegebenen Messreihen folgt, dass mit perlingualer Gabe nach angegebener Vorschrift
das Strophanthin vom Patienten selbst in der Stunde der Not mit guter und sicherer Wir-kung applizierbar ist.“

1973 wies der schwedische Kardiologe Ehrhardt durch Einlagerung eines Kontrastmittels nach, dass Koronarthrombosen in allen Fällen nach der Herzmuskelnekrose und nicht vorher entstehen.

1976 veröffentlichte die Medical Tribune in Nr. 44 eine Stellungnahme Manfred von Ar-dennes zur Frage der Resorption des Wirkmittels, nachdem die Kritiker diese Frage wie-der aufgeworfen hatten: „Es liegt eine gewisse Tragik darin, dass Herr Greef… die perlin-gual gegebene Strophanthinmenge nur zu einem sehr kleinen Teil in Blutkreislauf und Organismus wieder fand, weil er mit seinen Messungen zu spät nach Gabe begann und zu früh vor Ausscheidung aufhörte. So kam er … zu dem falschen Resultat, dass es lin-gual (über die Zungenschleimhaut) nur zu 1-2 % resorbiert wird. Aus direkten Messungen nach perlingualer Gabe von Tritium-markiertem g-Strophanthin, die wir schon eine Minute nach Gabe begannen, ergab sich u. a.:
1. Die Resorption beträgt 70 % und mehr.
2. Nur etwa 3 Minuten nach Gabe besteht eine hohe Konzentration im Blutkreislauf (Wie-derfindung!). Schon nach 10 Minuten ist die Konzentration in Folge der ungewöhnlich schnellen Evasion (Eliminationsvorgang, der zur Verringerung des Wirkstoffs führt) aus dem Kreislauf auf etwa 1/500 abgesunken (Nichtwiederfindung!) …

1978 wurden im Hirnkreislauflaboratorium der Neurologischen Universitätsklinik Wien die Einflüsse verschiedener Medikamente auf die globale und regionale Hirndurchblutung an 410 Patienten mit zerebrovaskulären Erkrankungen überprüft.
Zitat aus der Studie: „Die Messungen erfolgten mit Hilfe einer modifizierten Technik der Xenon-Clearance-Methode. Bei fast allen Untersuchten bestanden zerebrovaskuläre
Erkrankungen auf ischämischer Basis, die sich klinisch teils als transitorisch-ischämische Attacken (auf Durchblutungsmangel zurück gehend), teils als zerebrale Insulte (plötzlich eintretende Ereignisse wie Infarkt oder Schlaganfall) mit oder ohne Rückbildungstendenz der neurologischen Ausfälle manifestiert hatten. Eine im Vergleich zur Kontrollgruppe sta-tistisch signifikante Verbesserung der Hemisphärendurchblutung war nach Gabe von … sowie von Quabain nachweisbar… Diese Resultate stehen weitgehend im Einklang mit den von anderen Autoren vorgelegten Ergebnissen …Es liegt keine hinlängliche Erklä-rung dafür vor, dass Quabain (nach 15 min wie nach 90 min) eine signifikante Verbesse-rung der Hirndurchblutung bewirkt, während andere herzglykoside, wie Digoxin oder Me-thylproscillaridin, keinen Einfluss auf die Hirngewebsperfusion (Perfusion = Durchströ-mung) nehmen können. Da aber gleichzeitig gemessene hämodynamische Parameter (physiologisch die Lehre von den bei der Blutbewegung im Gefäßsystem bestehenden Beziehungen zwischen Druck und Druckgradienten, Stromstärke, Widerstand und
Schubspannung im jeweiligen Gefäßaufbau und ihrer Verzweigungen sowie der Fließei-genschaften des Blutes: Im weiteren Sinn die mathematisch-strömungsphysikalische
Betrachtung der Herz-Kreislauf-Funktionen) durch Quabain und Digoxin gleichsinnig be-einflusst werden, kann für die Steigerung der Hirndurchblutung durch Strophanthin
nicht die Verbesserung der (nachgewiesenen) kardialen Situation verantwortlich sein. E-her ist ein direkter Einfluss auf die Hirngefäße anzunehmen. Bei zahlreichen von der pharmazeutischen Industrie als „hirndurchblutungsfördernd“ angebotenen Medikamenten
konnte kein signifikanter Einfluss auf die Hirngewebsperfusion festgestellt werden. In den
regionalen Hirndurchblutungskarten waren die mangelversorgten Areale in Ausdehnung und Intensität auch nach der 2. Messung unverändert nachweisbar. Keine reaktion wurde nach Gabe von … Digoxin … mit wenigen Ausnahmen registriert. Einige Medikamente bewirkten eine gleichsinnige Änderung der Hirndurchblutung in der gesamten Hemisphä-re wie auch im ischämisch geschädigten Areal. Im mangelversorgten Areal, aber auch in dessen Umgebung, stieg die Gewebsperfusion konkordant an (Konkordanz: Überein-stimmung bestimmter Eigenschaften). Die Therapie bei klinisch bereits manifestem zereb-ralen Insult muss zum Ziel haben, den bestehenden Schaden möglichst klein zu halten. Eine Beeinflussung des pathologisch-anatomisch irreversibel geschädigten Zentrums des ischämischen Herdes ist nicht mehr zu erwarten, wohl aber kann die Durchblutung im Grenzgebiet zum gesunden Hirngewebe verbessert werden. Damit wird einerseits die Gefahr der Ausdehnung des nekrotischen Areals vermindert, andererseits können die im Grenzgebiet gelegenen, nur reversibel blockierten Hirngewebsanteile funktionell rascher wirksam werden. Bei der Wahl des Medikaments im Einzelfall sollten mehrere Gesichts-punkte berücksichtigt werden:
a) Die therapeutische Wirksamkeit von Vasodilatantien … wird bezweifelt.
b) Bei niedrigem Blutdruck ist eine Verbesserung der Perfusion auch durch Blutdruck steigernde Mittel, etwa Midodrin, zu erreichen …
c) Eine Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes kann durch Hämodilution er-reicht werden (Dextran). Die dehydrierende Wirkung von Sorbit verstärkt diesen Effekt
noch.
d) Eine zweifache Wirkung ist von Strophanthin zu erwarten. Neben dem primär kardialen, positiv inotropen (die Kontraktilität des Herzmuskels stärkend) Effekt, der vor
allem bei kardial dekompensierten Patienten die Hämodynamik (Blutbewegung im Gefäß-system) günstig beeinflusst, besteht offenbar auch ein direkter Angriffspunkt an den
Hirngefäßen.“ Soweit die Wiedergabe der Wirkungen von Strophanthin, wie sie in der Wiener Studie nachzulesen sind, veröffentlicht in einem Sonderdruck aus Pharmakothe-rapie Zeitschrift für Klinik und Praxis im Dustri Verlag Dr. Karl Feistle, München-Deisenhofen.

1981 berichtete der Bergwerkarzt Johannes Grabka über das Ergebnis der Schnellthera-pie stenokardischer Herzanfälle (Angina pectoris)mit perlingualem Strophanthin
(Zerbeißkapseln) durch ausgebildete Helfer in der Schachtanlage Westerholt-Polsum in Gelsenkirchen. Traten von 1972-1974 unter 229 Herzanfällen 11 Todesfälle auf,
so waren es von 1975-80 unter der Strophanthin- Schnelltherapie null Todesfälle.
Im selben Jahr berichtete die Strodival-Hersteller-Firma Herbert, Wiesbaden, über 3.645 schriftliche Äußerungen praktizierender Ärzte über ihre Erfahrungen mit dem
Strophanthin enthaltenden Medikament Strodival: 3.552 Stellungnahmen, das sind 98 %, waren eindeutig positiv. 93 – zwei Prozent – fielen eingeschränkt positiv aus.
Eine negative Stellungnahme gab es nicht.

1984 untersuchten G. G. Beltz und andere im Institut für Kardiovaskuläre Therapie in Wiesbaden und B. Schneider, Professor der Biometrie-Abteilung der Medizinischen Hochschule Hannover mit klinisch-pharmakologischen Methoden die unterschiedlichen Strophanthin-Wirkungen. Die durchgeführten Experimente bestätigten die die große
Therapiebreite perlingual applizierten Strophanthins und seine Risikoarmut. Im selben Jahr veröffentlichte der Industrielle in der Recyclingbranche und Infarktpatient Erich Kli-manek ein populäres Buch „Wer informiert ist, lebt länger!“. Darin nimmt die Bedeutung des Wissens um die Vorbeugung und Behandlung mit Strophanthin eine hervorragende Stellung ein Der Arzt R. E. Dohrmann informiert im selben Jahr 1984 über die positive Wirkung kombinierter Behandlung mit Strophanthin und Pentoxyfillin (Firmenname Tren-tal), das die Erythrozytenflexibilität verbessert (ermöglicht den Durchtritt roter Blutkörper-chen durch extrem dünne Poren und beeinflusst die Fließeigenschaft des Blutes). 122
Patienten waren nach einer Woche, 22 weitere nach zwei Wochen „vollständig be-schwerdefrei“.
1985 berichteten Professor B. Schneider und Hans Salz, Lehrbeauftragter für Allgemein-medizin der Universität Bonn, über das Ergebnis einer nach strengen Kriterien
durchgeführten placebokontrollierten doppelblinden Praxisstudie über die Wirkung perlin-gual applizierten g- Strophanthins an 30 Patienten mit typischer Angina pectoris und typi-schem pathologischem EKG-Befund. Es ergab sich ein signifikanter positiver Therapieef-fekt durch Strophanthin. Im selben Jahr nahm Josef Herrmann, der als Chemiker
Strodival entwickelte und viele Jahre betreute und überwachte, Stellung gegen den Ver-such, „eine sich schlüssige und in der Empirie (Wirklichkeit) bestens bewährte Therapie mittels des wissenschaftlich irrelevanten Resorptionsbegriffes über Jahrzehnte immer
wieder zu diskreditieren“. Hans Nieper, der den amerikanischen Präsidenten John F.
Kennedy behandelt hatte, schreibt in seinem 1985 veröffentlichten Buch „Revolution in Medizin und Gesundheit“: „Es liegt an der Orthodoxie der Lehre und der vorherrschenden Methode, die es verhindern, mit dem Geld, welches das Volk aufbringt, die drückenden Probleme einer Lösung näher zu bringen. Ein klassisches Beispiel dafür ist die Heraus-gabe der so genannten Greiser-Liste, in der eine Reihe von deutschen Hochschullehrern
lebenswichtige, unersetzbare Medikamente für die Herzbehandlung und zur Verhütung des Herzinfarktes als unbrauchbar erklären, weil sie diese nicht anerkennen. Ein Übergriff in die von der Verfassung garantierte Freiheit der Wahl, wie er krasser und reaktionärer nicht sein könnte. Natürlich wird das Verdikt über Medikamente ohne jedwede praktische eigene Erfahrung der dort beteiligten Hochschullehrer ausgesprochen.“ Es handelt sich um so genannte „Mietmäuler“. Sie jubeln Medikamente für ihre Auftraggeber von der Pharmaindustrie hoch, andere – unliebsame – reden und schreiben sie kaputt. Ihr unwür-diges Motto vom ethischen Standpunkt: wes Brot ich ess, des Lied ich sing. „Aus der Ge-schichte war schon früher Ähnliches bekannt“, schreibt Hans Nieper in seinem Buch. „Es führte immer zur Disqualifikation der Verdammer, nicht der verdammten Medikamente.“

1988 gab R. Ellinger eine gedrängte Übersicht über g- Strophanthin peroral. Darin sind die wichtigsten wissenschaftlichen Arbeiten und die Bestandteile der komplexen Gesamt-Herz-Prävention übersichtlich angeführt. Sie enthält den Hinweis, dass g-Strophanthin nur
innerhalb von 30 Minuten präventiv wirken kann. Danach sind die Mikrozirkulationsstö-rungen mit Übergang in die Myokardnekrose irreversibel. Das bedeutet, dass Infarktge-fährdete die Zerbeisskapseln unterwegs mit sich tragen müssen. Im selben Jahr veröf-fentlichte Dohrmann seine „kritischen Anmerkungen zur Wirksamkeit von g-Strophanthin“. „Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war Strophanthin im deutschsprachigen Raum allgemein anerkannt und weit verbreitet. Demgegenüber hielt Strophanthin im angloamerikanischen Sprachraum und Frankreich keinen nennenswerten Einzug in die Herztherapie… Es ist
denkbar, dass patriotische Neigungen dazu beitrugen. Wie nicht selten wurden mit der Zuwendung zur angloamerikanischen Sphäre bewährte eigene Methoden all zu schnell als obsolet deklariert … So wurden an einer bekannten westdeutschen Universitätsklinik von einem sich selbst als bedeutend deklarierenden kardiologischen Ordinarius die An-wendungen von Strophanthin kategotisch verboten … Strophanthin besitzt eine kardi-oprotektive Wirkung und bereichert die therapeutische Palette des Arztes …Vorteile von Strophanthin:
1. Keine Kontraindikationen …
2. keine Interaktionen zu anderen erforderlichen Medikamenten bekannt. Auch … Digitali-sierung führt zu keiner toxischen Überdigitalisierung.
3. Die von weniger als 10% angegebenen Nebenwirkungen von perlingual genommenem Strophanthin in Form von Zahnfleischreizungen sind unbedeutend, ebenso … die teilwei-se leichte laxierende (abführende) Wirkung …“.

1989 entdeckten R. J. Adams und T. Powell zwei verschiedene Rezeptoren (Empfangs-stationen einer Zelle oder eines Organs für spezifische Reize) im Herzmuskel,
die auf verschieden starke Konzentration unterschiedlich ansprechen. Dadurch scheint die verschiedenartige Strophanthinwirkung … zustande zu kommen: inotrope (mit Wir-kung auf die Leistungsfähigkeit oder verbesserte Kontraktilität des Herzmuskels) durch höhere Dosen des Medikaments, protektiv-antistenokardische (bei Angina pectoris schüt-zende) durch niedere Dosen, wobei die Dosierung von der Applikationsform induziert (vorgegeben) ist.

1991 riet Kaegelmann dem Chemiker der Farbwerke Hoechst Walter Dürsch zur Strodi-val-Therapie. Er war durch die Hölle seiner Herzerkrankung gegangen, hatte mehrere
Herzinfarkte durchgemacht und Bypässe gelegt bekommen. Die Behandlung Dürschs durch den Internisten und Strophanthinkenner Hans Kaegelmann verzögerte sich durch
die gesellschaftliche Unterdrückung des Medikaments, das sich später für Dürsch als Le-bensretter erwies. Ging es Dürsch während der langen Behandlungszeit ohne
Strophanthin immer schlechter, trat unter der Behandlung mit Strodival eine rasch fort-schreitende Besserung ein. Aus Dankbarkeit verfasste der Naturwissenschaftler
Dürsch eine 867seitige, zweibändige Buchdokumentation über seine Geschichte und das „göttliche“ Strophanthin. Dürsch kämpfte unverdrossen um den beschädigten Ruf des
Wirkmittels, dem er so viel verdankte – und rannte gegen eine Gummiwand aus Gleich-gültigkeit und Verantwortungslosigkeit bei den zahlreichen angeschriebenen „Eliten“ un-seres Landes, was erschrecken muss.

1993 erhielten auch die Abgeordneten des Deutschen Bundestages ohne Ausnahme eine das Wesentliche enthaltende Infoschrift über den Segen eines ganz außergewöhnlich und breit und einfach und kostengünstig einsetzbaren Problemlösers der Spitzenklasse in der
Herzbehandlung. Kein Einziger der Volksvertreter reagierte. Kein Einziger. Eine Bürgerin mit Herzproblemen meldete sich. Sie hatte die Infoschrift über Strophanthin in einem Pa-pierkorb des Hohen Hauses gefunden. Ihr konnte geholfen werden.

1995, am 16. Oktober, verstarb Dr. Berthold Kern, ohne die Früchte seines Lebenswerkes geerntet zu haben, von weiten Teilen der Schulmedizin bis zuletzt in unwürdiger
Weise geschmäht.

1996 fand am 22. März in der Stuttgarter Handelskammer eine öffentliche Ehrung Kerns statt. Die Laudatio hielt Dr. Hartmut Köhler, Repräsentant eines Zivilcourage- Fonds.

Friedrich Lautemann
Gründer des Viktoria Instituts®
www.viktoria-institut.net


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